Das olympische Ringen ist eine der ältesten Kampfsportarten der Welt und Teil der Spiele der Olympische Sommerspiele seit der Antike. Im modernen olympischen Kontext unterscheidet man vor allem zwei Stile:

  • Der griechisch-römische Stil (englisch „Greco-Roman“) erlaubt nur Angriffe oberhalb der Hüfte – Griffe an Beinen oder Aktionen mit Beinbenutzung sind verboten.
  • Der Freistil (englisch „Freestyle“) erlaubt Angriffe sowohl oberhalb als auch unterhalb der Hüfte – damit sind Beinangriffe und Beinabwehr möglich.

In beiden Stilen versuchen die Sportlerinnen und Sportler, den Gegner technisch zu beherrschen: durch Würfe, Haltegriffe, Übergänge, Kontrolle am Boden oder durch ein Schultern, womit der Kampf sofort entschieden ist. Punkte werden vergeben für Aktionen wie: Wurf mit hoher Wirkung, Kontrolle im Bodenkampf, Übergänge, etc. Wird der Gegner innerhalb der Zeit nicht geschultert, entscheidet die Punktezählung.

Ringen verlangt eine Kombination aus Kraft, Technik, Ausdauer, Beweglichkeit, Explosivität und Taktik. Während eines Kampfes müssen Athletinnen und Athleten ständig reagieren, angreifen und verteidigen — das ist ein sehr vielseitiger Wettkampf.

Vorteile vom Ringen

Ringen bietet zahlreiche Vorteile – sowohl sportlich als auch persönlich:

Sportlich / körperlich

  • Ganzkörperkraft & Kraftausdauer: Beim Ringen wird nahezu der ganze Körper eingesetzt – Arme, Schultern, Rücken, Beine, Rumpf - daher wird Kraft in vielen Muskelgruppen aufgebaut.
  • Explosivität & Schnellkraft: Viele Aktionen im Ringen sind schnell und explosiv („Wurf“, „Überraschungsangriff“) – das trainiert diese Fähigkeiten gezielt.
  • Ausdauer & Kondition: Zwar ist der Kampf relativ kurz (z. B. mehrere Runden oder Perioden), aber durch hohe Intensität und Bewegungswechsel wird die anaerobe wie auch aerobe Ausdauer verbessert.
  • Koordination, Beweglichkeit, Körpergefühl: Wechselnde Positionen, Bodenkampf, Haltegriffe – all das verlangt gutes Gleichgewicht, Beweglichkeit und Bewusstsein für den eigenen Körper und den des Gegners.
  • Selbstverteidigung / Körperbeherrschung: Auch wenn Wettkampf-Ringen nicht direkt Selbstverteidigung ist, vermittelt es Prinzipien wie Kontrolle, Ausweichen, Technik statt roher Kraft und funktioniert damit sehr gut als Körperbeherrschungstraining.

Persönlich / mental

  • Disziplin & Konsequenz: Training, Technik-Lernen, Gewichtsklassen, Vorbereitung – all das verlangt Disziplin.
  • Durchhaltevermögen & Rückschläge: Im Ringen gibt es Niederlagen und harte Kämpfe – damit lernt man, mit Rückschlägen umzugehen.
  • Taktik & Entscheidungsfähigkeit: Ringen ist nicht nur Kraft- und Technikshow – Athleten müssen situativ entscheiden: wann angreifen, wann verteidigen, wann abwarten.
  • Respekt & Fairness: Der Sport hat klare Regeln und erfordert Respekt gegenüber dem Gegner, dem Kampfrichter und dem Wettkampf – gute Werte für den Alltag.
  • Team- und Wettkampfgeist: Auch wenn Ringen ein sehr individueller Sport in dem Sinne ist, gibt es Vereins- und Mannschaftselemente (Mannschaftskämpfe), man wächst mit und durch das Umfeld.


Ligasystem im Ringen in Österreich

In Österreich wird das Liga- und Wettkampfsystem vom Österreichischer Ringsportverband (ÖRSV) organisiert.

Hier ein Überblick:

  • Die oberste Liga heißt z. B. „1. Sport 2000 Ringer-Bundesliga“.
  • Darunter liegt die 2. Ringer-Bundesliga, die als zweite höchste Spielklasse fungiert.
  • Die Saison läuft typischerweise mit mehreren Mannschaften (z. B. acht Vereinen) in der 1. Bundesliga.
  • Das System beinhaltet oft ein Play-off-Modell: z. B. oberes Play-off und unteres Play-off, sodass nach einer Vorrunde die besten Teams gegeneinander um den Meistertitel kämpfen.
  • Typischer Ablauf: Hin- und Rückkämpfe zwischen den Mannschaften in der Vorrunde, dann Gruppen- oder Play-off-Runden, Finalkämpfe.