Um das Ringen in Salzburg am Leben zu erhalten gründete Matthias "Hias" Berger, der Bruder des späteren Weltklasseathleten Franz Berger, 1952 auf vielfachen Wunsch den Athletic Club Wals. Das Gros der Mannschaft stellten zu Beginn noch die von der aufgelösten Sektion des SAK übergewechselten Kampfsportler, darunter befanden sich mit den Brötzner-Brüdern aber bereits die ersten echten Walser Ringer. Das erste Aushängeschild des A.C. Wals wurde Bartl Brötzner (I). Dieser wollte ursprünglich Karriere als Boxer machen, entschied sich aber 1947, nachdem er ein Training der SAK-Ringer beobachten konnte für das Ringen und brachte es in seiner Karriere auf drei Olympiateilnahmen, zehn Einzel- und neun Mannschaftstitel bei den österreichischen Staatsmeisterschaften sowie einem Mannschaftstitel mit dem AC Bad Reichenhall bei den deutschen Meisterschaften

Wie schwierig sich der Aufbau des neuen Vereins in einer (damals) gerade mal 1.000 Einwohner zählenden Gemeinde ohne eigener Tradition in dieser Sportart gestaltete, zeigen die Trainingsbedingungen in der Anfangszeit. So mussten die Walser Ringer die einzige Matte in ihrem "Trainingsraum", einem Walser Gasthausstüberl, vor Gebrauch erst reinigen, da diese tagsüber als Schlaffmatte für die Haustiere des Gasthofbesitzers diente. Diesen schwierigen Umständen zum Trotz verbuchte der A.C. Wals mit der Entsendung von Bartl Brötzner zu den Olympischen Spielen 1952 seinen ersten Prestigeerfolg.

Brötzner kämpfte sich bei seiner zweiten Olympiateilnahme knapp an die Medaillenränge heran und konnte als bestes Ergebnis den fünften Platz erreichen. Bei den Spielen in Australien 1956 stellten die Walser mit Bartl Brötzner und Eugen Wiesberger bereits zwei Teilnehmer die Österreich und den A.C. Wals mit den Rängen vier und sieben ausgezeichnet vertraten.


Vorstandssitzung des A.C. Wals im Jahr 1952.

Die ersten Jahrzehnte (1960-1980)

In den 1960er und frühen 1970er Jahren zählte der Walser Franz Berger mit 27 Staatsmeistertiteln in der allgemeinen Klasse und vier Olympiateilnahmen (1960, 1964, 1968, 1972) und zu den nationalen und internationalen Topathleten. Den größten Erfolg feierte Berger mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Europameisterschaften in Ostberlin 1970. Ein weiteres Aushängeschild der Walser war in den 70-ern der Olympiateilnehmer und dreizehnfache Staatsmeister Josef Brötzner. Trotz aller Erfolge war der A.C. Wals damals noch ein bodenständiger Verein, dessen Sportler ausschließlich aus dem eigenen Nachwuchs und zumeist auch noch aus der Gemeinde Wals-Siezenheim stammten. So verwundert es nicht, dass der Verein Mitte der 70-er Jahre mit einer Mannschaft antrat, in der neun Sportler mit dem Familiennamen "Brötzner" standen. Da bei fast jedem Kampf ein "Familienangehöriger" oder Freund auf der Matte stand und die Bevölkerung der Doppelgemeinde in Massen in die Halle strömte, fanden die Bewerbe jedes Mal in einer völlig ausverkauften Halle statt. Dies beeinflusste wesentlich die weitere positive Entwicklung des A.C. Wals und trug der Gemeinde den Beinamen "DIE Ringergemeinde Österreichs" bei.

In den 1980er Jahren bestimmten vor allem die Olympiastarter und oftmaligen Staatsmeister Bartholomäus Brötzner II, Georg Marchl und Alexander Neumüller das Vereinsgeschehen. Bei Welt- und Europameisterschaften konnten die Walser in den 80-ern durch Georg Marchl und Georg Neumaier vor allem in den Jugend- und Junioren-Klassen reüssieren wobei Georg Marchl 1982 in Colorado Springs den ersten Weltmeistertitel für den A.C. Wals holte.


3 Walser Spitzenringer tragen das Olympische Feuer für die Olympiade in München 1972.

Entwicklung seit 1990

1992 belegte der neue Obmann des A.C. Wals Anton Marchl den 6. Platz bis 74 kg gr.röm. bei den Olympischen Spielen in Barcelona. Großen Anteil an den großen Erfolgen hat Chef-Trainer Max Außerleitner der seit 1985 das Amt als Trainer der Bundesligamannschaft ausführt! Aufgrund einer Vielzahl an Versäumnissen im Jugendbereich, aber auch den großen Erfolgen des Fußballvereins Austria Salzburg, der im Sog dieser Erfolge die Jugend vermehrt auf die Fußballplätze zog, stagnierte der eigene Ringer-Nachwuchs bei den Flachgauern. Dies zwang den A.C. Wals seit Mitte der 1990er Jahre vermehrt auf Legionäre zu setzen. Die Walser machten dabei immer wieder mit Sensationstransfers auf sich aufmerksam.

So kämpften z. B. der Finne Ari Härkänen, der Weißrusse Aleksander Shemarow, der Slowake Radion Kertanti und der Georgier Amiran Elbakidse für den Walser Ringerklub. Nina Strasser sorgte 1997 mit dem dritten Platz bei den Europameisterschaften in Warschau für den ersten Medaillengewinn der Walser Frauenabteilung. Bei den Spielen von Athen 2004 wurde der A.C. Wals von den Freistilringern Lubos Cikel und Radovan Valach vertreten. Wobei Lubos Cikel den hervorragenden 8. Platz bis 60 kg  freistil belegte.


Seit der Bundesligasaison 2006 kann der A.C. Wals wieder voll auf den eigenen Nachswuchs bauen. Es waren 10 Jahre Aufbauarbeit durch die Nachwuchstrainer Bartl Brötzner, Matthias Außerleitner, Georg Marchl und Vladimir Zubkov nötig um den "Walser-Schülerexpress" zu formen. Beim Halbfinale gegen den AC Hötting standen 8 eigene Nachwuchsringer von 10 Gewichtsklassen in den Reihen des A.C. Wals. Die Belohnung folgte im Jahr 2007 wo der "Walser-Schülerexpress" mit seinen Trainern eine Amerika-Tournee unternommen haben wie einst 1976.